Bericht der Generalversammlung 2016 | 14.06.2016
Energiegemeinschaft erweitert Satzungsgebiet - „Macher der Energiewende in Bürgerhand“
Die wesentliche Entscheidung, welche die Generalversammlung der Energiegemeinschaft (EGW) zu treffen hatte, war die Erweiterung ihres Satzungsgebietes.
Nach einstimmigem Beschluss wird das bisherige Satzungsgebiet (vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Backnang) erweitert auf den gesamten Rems-Murr-Kreis und die angrenzenden Landkreise.
Konkreter Hintergrund der Erweiterung, war die Bewerbung um Windkraftprojekte in Rudersberg und Mainhardt. „Wenn wir Projekte außerhalb unseres Einzugsbereiches durchführen wollen, müssen wir den dortigen Bürgern eine Beteiligung an unserer Genossenschaft anbieten“ so Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Schölzel in seiner Begründung. „Der regionale Bezug unserer Genossenschaft bleibt dadurch unverändert“, so Schölzel weiter.
Die Vorstandsmitglieder Reinhard Knüdeler und Udo Schmülling berichteten über das Geschäftsjahr 2015 und den Jahresabschlusses 2015. Trotz schwieriger gesetzlicher Rahmenbedingungen konnte die elfte Photovoltaikanlage der Energiegemeinschaft auf dem Sprintus Areal in Bruch in Betrieb genommen werden, eine weitere Anlage auf dem Kindergartendach in Unterweissach ist konkret geplant. Berichten konnten die Vorstände auch über die erfolgreiche Einführung des neuen Geschäftsfeldes „Stromvertrieb“ im Verbund der Bürgerwerke Heidelberg eG; mit der besonders zukunftsträchtigen Perspektive im Hinblick auf die Vermarktung des eigenen Stroms. Für den Ausbau dieses neuen Geschäftsfeldes in nur zwölf Monaten mit fast 130 Kunden erhielt die Energiegemeinschaft von den Bürgerwerken die besondere Auszeichnung „Macher der Energiewende in Bürgerhand“. Besonders erfreulich war auch der Zuwachs von 61 neuen Mitgliedern im letzten Jahr auf insgesamt 302.
Beim Thema Windkraft verharrt die EGW weiterhin in den Startlöchern. Die Einwendungen der Flugsicherung gegen den Bau von Windrädern in einem 15 km-Radius um das Drehfunkfeuer (VOR) Luburg bestehen unverändert fort. Ungeachtet dessen werden neben dem Engagement für den Standort Zollstock/Springstein Gespräche zum Standort WN 18 Rudersberg geführt. Der Rudersberger Gemeinderat hat eine Zusammenarbeit mit der Enercon GmbH und der Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG zur Erschließung dieses Standortes einstimmig beschlossen. Der Standort befindet sich allerdings innerhalb des Anlageschutzbereiches des Drehfunkfeuer Luburg und unterliegt der Genehmigung der Flugsicherung.
Enttäuschend verliefen die Gespräche mit dem zuständigen Netzbetreiber über die schon seit Jahren diskutierte Beteiligung am Weissacher Stromnetz. „Zunehmend bekommen wir die durch die Konzessionsverlängerung 2014 gestärkte Verhandlungsposition des Netzbetreibers zu spüren und werden mit immer neuen Problemen konfrontiert“ so der Vorstand in der Generalversammlung.
Der Jahresabschluss der Genossenschaft mit einem Umsatz von rd. 132.000 € und einem zufriedenstellenden Ergebnis von 38.000 € wurde von den Mitgliedern einstimmig festgestellt. Er erlaubt weiterhin eine Dividende von 3 %. Geschlossen wurde die Versammlung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Bürgermeister Schölzel mit einem Appell an die Mitglieder zur ehrenamtlichen Mitarbeit in der Genossenschaft und dem Hinweis auf den in jeder Beziehung attraktiven Weissacher Tal Ökostromtarif.